Samstag, 25. August 2007

Sommerloch als Erlösung?

Normal ist das Sommerloch für den politisch interessierten Menschen eine eher unerfreuliche Zeit. Man kann die Nachrichtensendungen anschauen und zumindest innenpolitisch gibt es relativ wenig zu berichten, von einigen aktuellen Ereignissen abgesehen, scheint es eine Zeit zu sein, die ihre Pforten für die Politiker der dritten und vierten Reihe öffnet, die das Publikum täglich mit neuen Ideen bedienen sollen.

Nachrichtensendungen, die man sonst pünktlich vor dem Bildschirm erwartet, bekommen eine gewisse Beliebigkeit. Ob das sinkende Niveau von manch einer öffentlichen Fernsehanstalt dabei auch eine Rolle spielt, sei dahingestellt.

Ansonsten also eher eine unerfreuliche Zeit, aber heuer, heuer ist es schon fast angenehem, dass man nicht täglich am Abend in drei Nachrichtenformaten die neuesten Streitigkeiten der großen Koalition ausgebreitet bekommt. Es ist schon eher Grund zur Freude, wenn man nur mit einem Ohr der Innenpolitik in der ZIB lauschen braucht, weil sie ohnehin nicht so bedeutsam ist, es ist ja Sommer und alles nicht so ernst.

Dennoch bleibt ein schaler Nachgeschmack, wenn man bedenkt, dass die Große Koalition gerade bei der Verlängerung der Legislaturperiode in Eintracht durch den Nationalrat gefegt war mit der Begründung, dass vier Jahre zu wenig Zeit zum Arbeiten wären, aber bei zwei Monaten Sommerpause kein Einsparungspotential sieht. Frankreichs Präsident Sarkozy hat "seinen" Abgeordneten heuer die Ferien gekürzt, um seine Reformen voranzutreiben.
Die große Koalition der kleinen Fortschritte könnte sich daran ein Beispiel nehmen.

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